Logo MMJS

Wettbewerb Sonnegrund Haus für Betagte, Kirchberg SG 2021


Die bestehende Anlage besteht aus drei Gebäudeteilen: Dem Pflegetrakt, dem Haupttrakt und der Heimleiterwohnung. Diese drei Trakte unterscheiden sich auch in der architektonischen Gestaltung, die wiederum das Jahr der Erstellung widerspiegelt. Der Pflegetrakt liegt harmonisch in der Landschaft und vermittelt einen hohen Wohnwert. Die Umgebungsgestaltung ist sehr nutzerfreundlich. Wir wollen mit dem Ergänzungsbau diese Eigenschaften unterstützen und ergänzen.

Ortsbaulich ist die Anlage von der Zugangsseite kaum wahrnehmbar. Diese Situation möchten wir aufwerten. Es handelt sich um ein halböffentliches Gebäude, das seine Präsenz im Quartier haben darf. Der Zugangshof wird gefasst und somit erhält das Gesamtgebäude mehr Präsenz, ohne die aussenräumlichen Qualitäten zu verlieren. Wir erachten dreigeschossige Gebäude als am besten verträglich mit der kleinmassstäblichen Nachbarschaft. Auf der Gartenseite wird der Freiraum nicht beeinträchtigt.
Bis auf den Pflegetrakt werden alle Bauten rückgebaut. Wir setzen dem gewinkelten Pflegetrakt einen zweiten Pflegetrakt gegenüber, der die gleiche schlanke Gebäudeform aufweist. Ein transparenter Verbindungstrakt verbindet die beiden Trakte. Die Untergeschosse werden belassen.

Die 18 Zimmer im bestehenden Pflegetrakt werden um 13 Zimmer im Neubautrakt ergänzt. Eine Pflegeeinheit besteht im ersten und zweiten Obergeschoss aus je 31 Zimmern. Im Erdgeschoss umfasst sie 18 Zimmer. Somit sind die geforderten 80 Zimmer auf drei Geschosse aufgeteilt. Es ist uns ein Anliegen, dass der bestehende Pflegetrakt und der Neubau dieselben Qualitäten aufweisen. Die Zimmer sind einbündig angeordnet, die Korridore sind optimal belichtet. Die Nasszellen im Bestand werden vergrössert und die Gästezimmer werden im Winkel eingebaut.

Der Verbindungstrakt verkmüpft die beiden Pflegezimmertrakte und wird transparent gestaltet. Eingangshof und Gartenhof bleiben verbunden. Mit seinen perforierten Fassadenpaneelen, die das Licht in den Innenraum filtern, erhält er ein laubenartiges Erscheinungsbild.
Die Aufenthalts-und Essräume auf den Stationen liegen im Verbindungstrakt, wie auch die vertikale Erschliessung. Der Esssaal und das Restaurant im Erdgeschoss liegen weiterhin im Herzen des Gebäudes zum Garten orientiert und haben auf alle interessanten Bereiche, Garten und Zugangshof Einsicht. Er weist eine Mehrhöhe gegenüber den anderen Räumen auf. Der Zugang ist versetzt vom Esssaal angeordnet, sodass die bemängelte Durchzugsituation nicht mehr vorhanden ist. Von beiden Pflegegeschossen aus ist eine Sicht sowohl zum Garten als auch zum Eingang gewährleistet. 

Erscheinungsbild: Die Fassadenverkleidung mit Eternit wird auch im Neubau thematisiert. Wir verwenden gewellte Paneele, geschlossenen Paneele und perforierte Paneele. So entstehen interessante Lichteinlässe für den Innenbereich. Im Aussenbereich werden die „Rucksäcke“ der bestehenden Pflegetrakte, ebenfalls mit den neuen Eternitpaneelen eingekleidet. Somit weisen der Zugangshof und der Gartenhof ein homogenes Fassadenbild auf. Zudem kann die notwendige energetische Ertüchtigung an der Fassadenhülle gemacht werden.